Projekte

Guatemala

Guatemala liegt in Zentralamerika. Es grenzt im Norden und Nordwesten an Mexiko, im Osten an Belize und das Karibische Meer, im Südosten an Honduras und im Süden an El Salvador. Südwestlich von Guatemala liegt der Pazifische Ozean. Guatemala besitzt eine vielfältige lokale Kultur, ein Produkt des Maya-Erbes und des Einflusses der spanischen Kolonialzeit, weshalb es heute ein multikulturelles, mehrsprachiges und multiethnisches Land ist.

Gegenwärtig leben circa 16 Millionen Menschen in Guatemala. Die „Indigínas“, wie sich die Nachfahren der Maya nennen, machen heute etwa 60% der Bevölkerung Guatemalas aus. Je nach Landesregion sprechen sie eine der 21 Sprachen und haben Spanisch – wenn überhaupt – häufig nur als Zweitsprache gelernt. Anders als die Ladinos (Mestizen späterer Generationen), die einen westlichen Lebensstil anstreben, haben sich die Indíginas auch nach fünf Jahrhunderten massiver Einflüsse durch die Europäer viel von ihrer traditionellen Kultur bewahrt.

Durch massive Binnenmigration in die Hauptstadt und die dort aufgrund des kulturellen Hintergrundes erlebte rassistische Stigmatisierung sind die Maya-Kultur, ihre Sprachen und Traditionen in der Hauptstadt jedoch stark beeinträchtigt worden. Viele Eltern geben ihren Kindern die Traditionen nicht mehr weiter, die traditionelle Kleidung wird nicht mehr aufbewahrt und Sprache nicht mehr gepflegt. Manche Kinder wissen gar nichts über ihre Abstammung und bezeichnen sich automatisch als Ladinos, obwohl schätzungsweise 60% der Einwohner der Slums der Hauptstadt einen indigenen Hintergrund haben.

Die Armutsquote lag im Jahr 2014 bei ca. 50,1%, was bedeutet, dass noch immer mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Armut lebt. Die Armut spiegelt sich vor allem im fehlenden Zugang zu Bildung, Gesundheit, Kultur, Arbeit und mangelnden Infrastrukturen wieder.

Fotobuchprojekt "Donde vivo yo - Lebensrealitäten in Guatemala Stadt" - 2017

„Donde vivo yo“ ist ein sozialdokumentarisches, und ethnografisches
Fotobuchprojekt, welches sich mit den Lebensrealitäten, vor allem von
Jugendlichen, aus Guatemala Stadt auseinandersetzt.

Wir berichten über politische Missstände, Korruption, Gewalt, Armut, Mut, sozialem Kampf und die menschenrechtliche Situation. Durch die Bilder und deren verbundenen Geschichten wollen wir den Menschen die Lebensrealitäten junger GuatemaltekInnen vor Augen führen.

Gewaltprävention im Jugend- und Kulturzentrum "JoVi"

Die Jugendorganisation Jovenés por la Vida (kurz: JoVi) setzt sich bereits seit 2008 für Gewaltprävention in ihrer „roten Zone“ ein.

Dazu veranstalten sie Fortbildungen zu Themen wie Menschenrechte, Sexualität, geschichtliche Erinnerung (vor allem in Bezug auf den Bürgerkrieg, der erst 1996 zu Ende ging) u.v.m., sowie künstlerische und kreative Ausbildungen als Alternative zum Leben auf der Straße. Dies vor allem deshalb, damit sich Kinder und Jugendliche anderweitig beschäftigen anstatt sich Jugendbanden (sog. Maras, wie MS13 und Barrio 18) anzuschließen. In der Jugendgruppe können sie ihre Zeit sinnvoll nutzen.

Rehabilitationsprogramme im Gefängnis "Granja Modelo de Rehabilitaciòn Pavòn"

Am 10. Dezember 2012 haben wir ein Pilotprojekt in einem der größten Männergefängnisse Guatemalas durchgeführt: Einen „Tag der Freude und der mentalen Gesundheit“. Finanziert wurde dieser vom Jugendtreff KAOS Klausen (mit 300 €). Dabei wurden 7 kreative Workshops (Malerei, Recycling, Poesie, Percussion, Zirkus, Theater und Bücher binden) veranstaltet, die den jungen Männern eine Auszeit von der tristen Gefängnisrealität und einen Ort des sozialen Austausches und des gegenseitigen Lernens bieten sollten.

Das Pilotprojekt lief sehr gut. WorkshopleiterInnen und Teilnehmer sprechen heute noch von diesem Tag.

Resozialisierungsprogramm "AMA"

Für Jugendliche, die in einem so schwierigen und gewalttätigen Umfeld aufwachsen ist es einfach, selbst straftätig zu werden oder sich kriminellen Vereinigungen oder Banden anzuschließen. Wir wollen Jugendlichen, die in Konflikt mit dem Gesetz geraten sind (z.B. jugendliche Bandenmitgliedern) aber auch Jugendliche, die aus schwierigen familiären Situationen kommen (Straßenkinder, Prostituierte oder jugendliche Witwen) dabei unterstützen ein „normales“ Leben führen zu können.

Im Rahmen dieses dritten Teils des Projektes soll den Jugendlichen eine neue Chance gegeben werden, indem ihnen eine Arbeitsmöglichkeit, psychologische Betreuung, Schulbildung, und Freizeitbeschäftigungen angeboten werden.

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